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Hallo liebe Hifi-Freunde,
eine Frage: Gibt es einen typischen B&O Klang?
Jeder Hersteller hat ja immer so eine eigene Vorstellung wie es klngen soll.
Folgende Klangcharackeristik konnte ich bis jetzt raushören:
(Testobjekte: CX 100, Beolab Penta Mk 3, Redline 7000)
* B&O hat stets:
sehr gute Sprachverständlichkeit
niemals nervende, aber etwas kalt wirkende Höhen
sehr neutrale, fast schon farblose Mitten
eher zahmer, zurückhaltender Bass.
Deckt sich das mit euren Beobachtungen /Hörerfahrungen?
Beste Grüße
Christian
Moin Christian,das machst du wie ich finde ein riesen Gebiet auf, je nachdem wie tief man gehen will. Zu deinen genannten Lautsprechern kann ich leider nichts sagen, aber zu diversen Beolab's, auszer die Penta, haette ich ein paar Meinungen.
Kurz gesagt hatte B&o mal einen eigenen Klang. Das Ziel war wohl es soll auch gut klingen. :]Ein mir bekanntes Beispiel ist der BV MX 7000 in den 90er'n, der einen damals vergleichsweise sehr guten Ton lieferte. Die Anbieterzahl gut klingender "hardware" ist heutzutage weit groeszer als vor 20 Jahren. Da wird das hervorstehen schwierig, wenn es denn forciert werden soll.
Grundsaetzlich sollte ein Lautsprecher mit so wenig Einfluss wie moeglich das Eingangssignal wandeln. Da wir jedoch meist in einem Raum den Lautsprechern zuhoeren wurde mehr und mehr darauf in der Entwicklung geachtet, und damit vermehrt in das Eingangssignal eingegriffen. Beolab 90 waere dann aktuell die Spitze in dieser Hinsicht.Zu den aktuellen Lautsprechern kann ich nicht viel sagen, jedoch bis rund 2008 sind mit dem Preis auch die klanglichen Eingenschaften nach meiner Meinung gestiegen.
Neben dem Raum kommt dann noch der organische Teil des Hoerens dazu, also Ohr und psychischer Zustand des Hoerers. ... das wird vieleicht zu tief.
Was leicht bekoemmliches:Das Einmesssystem der Beolab 5 ist fuer mich Spielkram bzw. erreicht mit dem "geeigneten" Raum schnell seine Grenze. 8]
I need more Beolabs!
My B&O:
Ah, interessant. Wie klingen die haesslichen Dinger (Beolab 18*) denn "nicht gekonnt" aus deiner Sicht? Kannst du Prozent oder DB angeben was in einer Probe Zimmerlautstaerke war?
Ich danke!
*Es gibt nur eine elegante Dame unter den column-Lautsprechern. 8D
Moin,
hab´s nicht gemessen 🙄
Mit Zimmerlautstärke meine ich ein Volumen, bei dem man die Musik gut und deutlich hört, sich aber mit der Partnerin auf der Couch noch verständlich unterhalten kann.
Ab gehobener Zimmerlautstärke klingen die BL18 - in Abhängigkeit der Musikrichtung - schon angestrengt im Bassbereich, Partybeschallung quasi unmöglich.
Der Bass wird im unteren bis mittleren Bereich künstlich angehoben (klingt am Anfang nach mehr, als das Gehäusevolumen physikalisch zulässt) um dann, ab einer gewissen Lautstärker schnell in die Knie zu gehen.
Edit: einer der Gründe, weshalb in den Präsentationen gerne Norah Jones, Gregory Porter, Diana Krall usw. gespielt werden - nicht aber Muse, Yello usw. - hat der Freundliche von sich aus zugegeben...
Ich hoffe, meine laienhaften Ausführungen sind einigermaßen verständlich ☺️
Gruß,
TanteInge
Hallo Leute,
vielen Dank für Eure Ideen und Schilderungen.
Ich habe mich in der Zwischenzeit auch mit dem Thema beschäftigt.
Es ist wohl so, jedes Land hatte ja früher einen eigenen Klang. Und jeder Hersteller kocht dort sein eigenes Süppchen. Da gibt es kein richtig oder falsch, nur andere Herangehensweisen.
Man muss eins unterscheiden, handelt es sich um einen Studiomonitorlautsprecher, der nur linear auf sehr kurze Entfernung arbeitet oder
soll ein Wohnzimmer mit Möbeln beschallt werden?
Wir reden hier über Hifi und da sollen die Gegebenheiten des Raumes berücksichtigt werden.
Und da der dänische Staat wohl viel Geld für Akustik-Forschung ausgibt, hat irgendjemand mal herausgefunden, dass der Frequenzgang auf Achse nur ein Teil der Wahrheit ist. Deswegen hat B&O wohl den Cube (ein spezieller Messraum) gebaut.
Die Idee dahinter ist, dass man einen Frequenzgang von diversen Punkten ermittelt und dann ein Kompromiss herauskommt. Das ist der Grund, warum B&O wohl anders arbeitet als Canton, Nubert etc.
Das ist wohl der B&O Klang. Typisch finde ich die extrem gute Sprachverständlichkeit, verbunden mit einer eher zurückhaltenden neutralen Darstellung. Teilweise ist es ja fast zu emotionslos. Aber wie gesagt, es gibt kein richtig oder falsch, nur anders :)
Gruß an Alle
Achso, die Folge ist die (Vereinfacht):
Andere Hersteller bauen Lautsprecher für Menschen, die sich einen Hörraum bauen und mit dem Zollstock sich eine Hörposition ausmessen und genau auf Abstände achten.
Bang und Olufsen baut Lautsprecher die man in Wohnräumen aufstellen kann und wo die Platzierung nicht so wichtig ist.
Es soll eben in einem Wohnraum gut klingen, wo auch ein Sofa steht und keiner mit Schaumstoff die Wände tapeziert hat.
Na na,
mag sein, dass ich mich irgendwo unklar ausgedrückt habe.
Mir geht es darum die Produkte zu verstehen.
Auch die anderen Entwickler sind nicht doof, sondern sie bauen für andere Gegebenheiten / Aufgabengebiete.
Es gab ja früher auch einen britischen Klang oder in Deutschland den sog. Taunus Sound.
Zur Vorgehensweise von B&O.
In dem Buch "The danish loudspeaker 100 year anniversary" findet sich auf S. 50:
Seit den frühen 1980er Jahren wurde B&O ein anderes Messverfahren verwenden als andere Hersteller.
Dabei gilt nicht der Frequenzgang auf Achse als Maßstab sondern die sog. Power Response (Kombinationswert).
Dies basiert auf den Forschungen von Robaek Madsen und Henrik Staffeldt. Diese Studien wurden vom dänischen Staat massiv gefördert.
2. Der Chefentwickler von Bang und Olufsen Geoff Martin beschreibt die Vorgehensweise in diesem Text:
https://www.tonmeister.ca/wordpress/2013/12/19/bo-tech-what-is-sound-design/
Damit wird doch der Unterschied von Studio Monitoren und Hifi Lautsprechern wie sie Bang und Olufsen baut gut beschrieben.
Und somit ist auch klar, dass B&O eine andere Vorgehensweise hat als andere Hersteller.
TanteInge:Ab gehobener Zimmerlautstärke klingen die BL18 - in Abhängigkeit der Musikrichtung - schon angestrengt im Bassbereich, Partybeschallung quasi unmöglich.
Danke fuer deinen nachgereichten Eindruck. Diesen wuerde ich jetzt nicht als ungewoehnlich bzw. mit "sie koennen es nicht" einordnen. Bei einem Kampaktlautsprecher durchaus nachvollziehbar, jedenfalls beim justieren der Basswiedergabe. Die ist beim 7-1/2 auch sehr hoch. Nun habe ich aber die haesslichen Beolab 18, sorry ich kanns nich verdruecken ;], auch nicht hoeren, und damit zu anderen Seulenlautsprechern vergleichen koennen.
Kannst du sie bitte in den Vergleich mit Beolab 8000 setzen, wenn moeglich?
Stereomensch:Vorgehensweise von B&O
Ja, nachvollziehbar. Um sich abzuheben muss man einfach neue Wege gehen und im besten Fall aus den Erfahrungen Verbesserungen ziehen. Fuer mich waere die ABL und daraus resultierende subjektiv hohe verzerrungsfreie Lautstaerke ein Merkmal der Aktivlautsprecher von BnO. Also Lautsaerkeregelung fuer Faule. ;]ABL fuehrt nicht immer zu besten Ergebnissen. Zum Beispiel bei Bassreflexgehaeusen, wo es zu Luftgeraeuschen/Fremdschall kommt, weil wohl die Steuerung der Treiber bei gewissen frequenzen nicht so eingreift, um den zu hohen Luftaustausch zu unterdruecken.
Ob die staatlich gestuetze Foerderung der anderen Herangehensweise von B&o zu einer erweiterten Platzierungmoeglichkeit fuehrte, kann ich nicht sagen. Das optische design auf jedenfall. Wenn das dann mit Funktions-desgin Hand in Hand geht (n.m. Meinung Beolab 5), finde ich es gelungen. Das trifft letztendlich auf alle Lautsprecher, oder mehr noch, alle Produkte aller Hersteller zu! :]