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Streaming ist in aller Munde. Heutzutage werden auch immer mehr einzelne Monolautsprecher verkauft, die nur noch streamen können. Die Nachteile liegen auf der Hand, warum sollte man den technischen Rückschritt zu einem Monosystem unternehmen und hat dann auch noch ein Gerät mit kaum Anschlussmöglichkeiten, dass häufig auch noch ein spezielles Netz betreibt, dass bewusst andere Hersteller ausschließt.
Ich betreibe bei mir ein Beosystem 7000. Mit diesem System bin ich sehr zufrieden.
Seit einiger Zeit habe ich ein Apple Music Abo. So ein Abo kostet rund 8 bis 9 Euro und liegt somit rund bei 100,--€ im Jahr. Die Musikindustrie will also den Gegenwert von 10 cds im Jahr als Gegenleistung. Doch die Konkurrenz mit dem frei zugänglichen Youtube System und seiner riesigen Auswahl ist natürlich riesig. Ich kaufe auch weiterhin CDs und Lps ich möchte einfach unabhängig von einem Abo sein und die Dinge auch besitzen.
Zur Nutzung:
Ich habe über mein Iphone per Kabel über den Beomaster gehört. Hier schnitt Applemusic deutlich schwächer als CD und LP ab. Apple Music klang immer total leblos. Während die CD immer ja sehr präsent und die LP warm und harmonisch klingt, konnte Streaming nicht mithalten. Das Erlebenis Musik war überhaupt nicht gegeben.
Wichtig ist, dass man die ganzen Hilfsprogramme auf den Applegeräten erstmal ausstellt. Diese haben die Aufgabe die Musik auf den kleinen Tröten besser klingen zu lassen. An einer Anlage ist das alles kontraproduktiv und werden gnadenlos als Schwächen dargestellt. Also aus mit den ganzen Zeug.
Besser wurde es durch ein Streaminggerät (Yamaha WXAD 10). Hier stimmte der Klang, aber auch die typischen technischen Unzuverlässlichkeiten beim Streamen (kein Netz, unstabiles W Lan, erstmal neu booten bla bla) sind in der Praxis bei weitem nerviger als man denkt.
Meine Erfahrungen sind die folgenden bei der Titelwahl. Apple Music hat relativ viel Kram ab dem Jahr 2000. Es gibt zwar auch eine Reihe von Künstlern wie zB. die Ärzte die sich dem Streamen verweigern. Weiter ist es so, dass es teilweise wirklich überraschend ist wieviel Sachen nicht vorhanden sind. Da sucht man ganze NDW Bands, DDR Musik, gute hochklassige Schlager, französischen oder italienischen Pop völlig vergebens. Die größten Stärken hat das System bei allen möglichen Charthits. Wer zB. mal einen Hit von Rihanna sucht wird mit teilweise bis zu 100 verschiedenen Remixen erschlagen. Alles schön und gut, aber wer hört so etwas bitte :(
Das System ist sicherlich gut, wenn man Gäste hat und man schnell unterschiedliche Hits hören möchte, aber im Prinzip kann man das aus meiner Sicht auch mit den frei zur Verfügung stehen Youtube. Aus meiner Sicht ist das eine teilweise ganz witzige Ergänzung. Aber jeder Musikliebhaber wird wohl auch weiterhin eine eigene Platten- und/oder CD Sammlung haben.
Was meint ihr?
Moin,
ich las letztens in einem Vorwort der "Hifi&Records" von Olaf Sturm zu diesem Thema und schließe mich seiner Meinung zu 100% an:
Jäger & Sammler
Es war die "Kränkung" par exellence: Der Mensch ist nicht das grandiose Ebenbild Gottes, nein, er stammt vom Affen ab.Charles Darwin hat uns diese Tatsache gelehrt und die musste sich gegen vielerlei Widerstände, die sich bis in die Gegenwart halten, erst einmal in den Köpfen der Menschen durchsetzen.Heute ist die Evolution die mit Abstand am besten abgesicherte wissenschaftliche Erkenntnis über dieses unser Erdendasein.Wir sind die Nachfahren von Jägern und Sammlern, die einst diesen Planeten auf der Suche nach Nahrung und sicheren Lagerplätzen durchstreift und bis in den letzten Winkel besiedelt haben.Von ihnen haben wir unsere instinktiven Verhaltensweisen geerbt, ein wesentlicher Teil unseres unbewussten Selbst ist noch immer mit ihnen verwandt.Was immer wir über unsere Vorfahren zu wissen glauben, sicher ist eines: Den permanenten Überfluss kannten sie nicht.Für sie war es richtig und vernünftig, sich bei jeder Gelegenheit den Bauch vollzuschlagen, während dieses tief verwurzelte Programm in den modernen Industrienationen desaströse Nebenwirkungen hervorruft.Wir erfreuen uns am Überfluss, sind aber nicht gerade bestens darauf vorbereitet, mit ihm sinnvoll umzugehen.Das gilt auch für das unüberschaubare Musikangebot: Wer glaubt, dass die beliebige Verfügbarkeit von Musik unser Nutzungsverhalten und unsere Wertschätzung nicht verändert, ist ein Narr.Allein schon, wenn der Sammler in uns glaubt, ALLES zu besitzen (in dieser Illusion wähnt man sich als Streaming-Abonnent sehr schnell), dann ist der Jäger von einem Tag auf den anderen arbeitslos.Doch die Neugierde in uns erlischt, wenn es nichts mehr zu ERBEUTEN gibt.Alles ist schon da - und am Ende bleibt nur ein laues Behagen.Das Prinzip der großen Bibliotheken mit "allem für alle" ist ja nicht neu.In vordigitalen Zeiten musste man Bücher zu diesen Einrichtungen zurückbringen und so war der Wunsch, großartige Werke selbst zu besitzen, mur natürlich.Ich muss gestehen, dass dieser Wunsch inmir bei Musik noch größer ist.Ich möchte micht nicht nur durch vorgestanzte Playlists zappen, ich möchte mit Musik LEBEN.Sie nicht einfach nur konsumieren. Und so geht mir der berühmte Rat von Apple-Gründer Steve Jobs nicht aus dem Sinn: "Stay hungry. Stay foolish."Neugierig bleiben, positiv verrückt !Die Frage der Jetztzeit ist, ob wir uns diese beiden Grundlagen humaner Lebenslust für den Umgang mit Musik bewahren können oder ob diese - wie David Bowie meinte -dereinst ein ganz normales Konsumgut wie Wasser oder Elektrizität sein wird.
Besser hätte ich es nicht schreiben können
Gruß,
TanteInge
My B&O:
So noch ein paar Eindrücke:
Mein Probelm bei Apple ist, dass sie immer mal wieder von einigen Künstlern eine ganze Reihe Alben rausnehmen.
Ohne Ankündigung, plötzlich ist alles weg. Verstehe wer will die Apple Firmenpolitik, die wollen wohl, dass man sich die Alben gleich kauft :(
Stereomensch: So noch ein paar Eindrücke: Mein Probelm bei Apple ist, dass sie immer mal wieder von einigen Künstlern eine ganze Reihe Alben rausnehmen. Ohne Ankündigung, plötzlich ist alles weg. Verstehe wer will die Apple Firmenpolitik, die wollen wohl, dass man sich die Alben gleich kauft :(
Sorry, aber es ist doch nicht Apple, das Künstler bei Apple Music rein- oder rausnimmt. Das entscheiden die Labels / Rechteinhaber.
Leute mal ehrlich: Ich wohne auf dem Land. Die Internetversorgung ist ein Witz, egal bei welchem Provider. Über das LTE Netz brauchen wir uns auch nicht unterhalten, versucht mal mit einem LTE Balken Musik zu streamen oder zu telefonieren. Das ist schlichtweg unmöglich. 5G wird auf dem orf auch nix, mir graut schon davor, wie sich die Politiker wieder von der Industrie verarschen lassen werden. Ich verwalte daher meine Musik lieber manuell und da B&O von DAB+ nix hält, es für meine Radios (Beosound4/BeoCenter2) nur über AUX eine Nachrüstung für DAB+ gibt (natürlich wieder mit tollen extra Plastik Fernbedienungen) habe ich mich entscheiden, wieder eine Rolle zu drehen und den ganzen B&O Krempel zu verhökern.
Hat alles 20 Jahre gehalten, aber was die Kerle da jetzt bauen, ist eine Zumutung - hinsichtlich Preis und Haptik. Das einzige was bleibt, sind meine B&O Lautsprecher, die hängen an einer Essence und die wiederum bekommt das Fernsehsignal von meinem OLED über den Kopfhörerausgang. Surround ist mir mittlerweile egal, 2x Stereo reicht auch.
So sehe ich das ganze - und ich bin von Beruf IT'ler...
Gruß Jürgen